Matias Faldbakken / Unfun
Skandinavische Misanthropie III
aus dem Norwegischen von Max Stadler
Blumenbar Verlag / 19,90 Euro
Der negativste Autor der Gegenwartsliteratur vollendet seine Trilogie.
Die "Skandinavische Misanthropie" von Matias Faldbakken findet mit dem Roman Unfun einen Abschluss. Wieder bleibt der Norweger seinen Prinzipien treu und verbindet eine fundamentale Kritik an der postmodernen Gesellschaft mit seiner bekannten Tabulosigkeit und Negativität.
Protagonisten des Romans sind Lucy, ihr Ex-Mann Slaktus und deren ziemlich missratenen Söhne Atal und Wataman. Erstere ist eine anarchistische Norwegerin mit afrikanischen Wurzeln. Sie ist die fast unfreiwillige Heldin des Roman - alleine dieser Umstand ist bei Faldbakken eine Premiere. Eine Frau im Vordergrund seiner Story. Für Slaktus schafft er einen völlig neuen Begriff samt schlüssiger Definition: Gewaltintellektualismus. Slaktus ist übertrainiert, übermäßig solariumgebräunt und hat einen unmöglichen blonden Pony. Seine Gewaltausbrüche hat er nur dank stetiger Besuche bei einem Therapeuten unter Kontrolle. Zu allem Überfluss ist er hochintelligent - er führt Teile des Briefwechsels zwischen Freud und Einstein sinnhaft fort.
Sein erklärtes Ziel ist es das Slasher-Online-Rollenspiel "Deathbox" zu realisieren.
Im Mittelpunkt dabei seine eigene Familie oder, dass was man einst so nannte. "Unfun" ist harter Tobak und Faldbakken brilliert mit einer Geschichte zwischen feministischer Theorie, harscher Gesellschaftskritik, moralischen Abgründen und klassischen Slasher-Elementen.
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29 Juni 2009
buch: Matias Faldbakken / Unfun
labels:
lit.fiktional
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