Alpha Company: Iraq Diary
Marines im Irak - Das Gesetz der Straße
Sender: Discovery (2006)
Laufzeit: ca. 00:50:00
Im Blickpunkt der Medien ist aktuell wieder Afghanistan. Die anstehenden Wahlen, ein wiedererstarken der Taliban im ganzen Land und die Ablehnung des Einsatzes am Hindukusch in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung. In Irak befinden sich weiterhin tausende US-Marines im Einsatz, um das Land nach dem Feldzug gegen Saddam Hussein und seine Baath Partei zu stabilisieren. Dabei stehen sie im Fadenkreuz islamistischer Extermisten und Aufständischer jeglicher Coleur. Die vorliegende Dokumentation des Journalisten Gordon Forbes lässt uns in die Welt dieser Soldaten eintauchen - gleichzeitig ist es eine kleine Reise in die nahe Vergangenheit.
Im Sommer 2005 hat die Kompanie Alpha, stationiert im Camp Falludscha, die Aufgabe die Krisenregion im sunnitischen Dreieck zu befrieden. Ihr hartes Training für schwierige Kampfeinsätze rückt hier jedoch immer mehr in den Hintergrund. Zurückhaltung, Wachsamkeit und diplomatisches Geschick stehen im Fokus. Bei konstanten Temperaturen über 40 Grad Celsius drohen Autobomben und Sprengfallen.
Forbes begleitet die us-amerikanischen Einsatzkräfte bei ihren täglichen Einsätzen und gerät ebenso unter Mörserbeschuss, wie in die Ermittlungen der Soldaten nach einem tödlichen Angriff auf US-Marines. Ausgestattet mit Infrarotkamera und viel Ausdauer hat er eine Dokumentation gedreht, die ihresgleichen sucht.
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medientipps:
25 Juli 2009
doku: Alpha Company: Iraq Diary
13 Juli 2009
film: Gran Torino
Gran Torino
originaltitel: Gran Torino (2008)
regie: Clint Eastwood
cast: Clint Eastwood, Bee Vang, Ahney Her ..
vö deutschland: 07/2009, fsk 12
Ein Film von und mit Clint Eastwood, der besser nicht sein könnte.
Schon die Tatsache, dass Clint Eastwood sowohl als Regisseur und Hauptdarsteller verantwortlich gezeichnet hat, garantiert höchste Qualität für diesen Film. Kaum stand er in der Videothek unseres Vertrauens, wurde er ausgeliehen. Beamer an, Füsse hochgelegt und ein Glas Bitter Lemon mit Eiswürfeln - schon gings los. Alle Vorschusslorbeeren waren berechtigt.
Walt Kowalski ist Koreakriegsveteran und ehemaliger Mitarbeiter eines Ford-Werks. Nebenher ist sein Weltbild von rassistischen Vorurteilen gezeichnet und im Vordergrund seines Lebens stehen Disziplin und Ordnung. Als seine geliebte Frau stirbt und er immer mehr feststellt, dass ihm seine Familie nicht das Gefühl gibt, dass Familie einem geben sollte, zieht er sich immer mehr zurück.
In der Vorstadtsiedlung, aus der die alten Einwohner sich zurückgezogen haben, fühlt er sich in einer Art Kriegszustand - umgeben von "Schlitzaugen" und verkommenen Grundstücken. Als der Nachbarsjunge Thao im Rahmen einer Mutprobe für eine Straßengang der Hmong versucht Kowalskis 72er Ford Gran Torino Sport zu stehlen, eskaliert die Situation. Der verbitterte alte Herr muss sich umorientieren und es scheint, dass er eine völlig neue Seite an sich entdecken wird.
Vom American Film Institute wurde Gran Torino völlig zu Recht, als einer der 10 besten Filme 2008 ausgezeichnet.
medientipps:
12 Juli 2009
buch: Jens Johler / Kritik der mörderischen...
Jens Johler / Kritik der mörderischen Vernunft
Originalausgabe, 544 Seiten
Ullstein Verlag / 9,95 Euro
Es lässt sich die Frage stellen: Wie viel Fiktion enthält dieser Roman?!
Bis dato gibt es zwei Romane an denen Jens Johler federführend mitgewirkt hat. "Das falsche Rot der Rose" und "Gottes Gehirn". Beide habe ich mit großer Begeisterung gelesen, beide sind leider nur noch gebraucht zu erstehen. Nun ist der Autor bei Ullstein gelandet und hat einen dritten Thriller veröffentlicht, der seinen Vorgängern in Nichts nachsteht.
Dr. Richard Troller, seines Zeichens Wissenschaftsjournalist und Buchautor, erhält kryptische Mails. Der Absender nennt sich "Kant" und droht damit Morde zu begehen. Seine Opfer, so stellt sich schnell heraus, sind führende Hirnforscher. Der erste Tote wird in einem Primatenstuhl fixiert aufgefunden. Am Tatort wird ein Plakat aufgefunden. "§1 - In den Tierversuchen zeigt die Hirnforschung ihr wahres Gesicht. Die Beherrschung des Affenhirns ist nur die Vorstufe zur Beherrschung des Menschengehirns. – Kant" Dies ist ein Zitat aus Trollers veröffentlichtem, jedoch gefloppten Buch "Terror der Wissenschaft". Es scheint, dass der Mörder eine Botschaft für den Wissenschaftsjournalisten hat.
Gemeinsam mit seiner quasi-Lebensgefährtin Jane Anderson, die ebenfalls im Dienste des Magazins "Fazit" steht, macht er sich daran, auf die Spur des mysteriösen Serienmörders zu kommen, der sich scheinbar sowohl im Erbe des großen Philosophen Kants, als auch des Unabombers Ted Kaczynski sieht. Im Laufe ihrer Ermittlungen scheint den beiden Journalisten ein undurchdurchschaubares Netz aus Geheimdiensten, multinationalen Konzernen und Wissenschaftlern einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen.
Was sich zu Beginn wie ein klassischer Thriller liest, wird im Laufe der Lektüre zu einer Geschichte die viele non-fiktionale Anleihen offenbart. Neben Verweisen auf das geheime Regierungsprogramm MK Ultra, das Projekt "Deckname Artischocke" oder die Ideen eines Cecil Rhodes, bietet Jens Johler dem Leser die Möglichkeit sich selbst zu fragen, inwieweit man auf der Seite eines Mörders stehen darf. Die spannende Jagd auf einen Mörder wird hier gepaart mit anspruchsvollen Fragen nach dem freien Willen des Menschen und der ethischen Vertretbarkeit von Tier- und Menschenversuchen.
Dieses Buch ist eine mehr als gelungene Rückkehr Johlers und lässt auf mehr hoffen.
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