Tobias Rapp / Lost and Sound
Berlin, Techno und der Easyjet
Suhrkamp / 8,99 Euro
Ist elektronische Tanzmusik passé? Was ist am Spreeufer los? Hier sind Antworten.
Ableton, Afterhour, Druffis, Ostgut, Restrealität, Spreeufer für alle, Techno und Zwischennutzung sind nur ein paar der Begriffe die den Umschlag von Tobias Rapps kürzlich erschienenem Buch Lost and Sound schmücken. Die Realität in die wir bei der Lektüre abtauchen umfasst, jedoch weitaus mehr. Ein Stück Kulturgeschichte, vielleicht auch Sub- oder Popkulturgeschichte. Das Berliner Nachtleben steht gerade wegen der Entwicklungen in Sachen Mediaspree oft nicht nur im Fokus der regionalen Clubszene und fraglos liegt hier ein kulturpolitisches Statement vor, dass sich nicht ausschließlich mit Fundamentalkritik aufhält.
Darüberhinaus werden einige Größen der Technoszene porträtiert, wichtige Koordinaten im Nachtleben Berlins genannt und trotz der Wucht, mit der diese Informationen den Leser erreichen stellt Rapp gleich klar: Einen Anspruch auf Vollständigkeit kann und will er mit Lost and Sound nicht erheben. Zu groß, zu vielfältig ist diese Szene. Letztlich finden wir verpackt in zwanzig Platten, eine wunderbare kleine Geschichte des Berliner Sounds der nuller Jahre vor.
Das Konzept. In einer Woche bereisen wir den Mikrokosmos elektronischer Tanzmusik, blicken dabei über allerlei Tellerränder oder in Abgründe menschlichen Verhaltens - wer die Passage über zwei Efdemin-Groupies liest, weiß was gemeint ist. Eins ist jedenfalls garantiert: Liegt dieses Buch erstmal ausgelesen neben einem, verspürt man dieses unbändige Gefühl loszurocken - irgendwo in einer der unzähligen Locations in denen mit Sicherheit auch im neuen Jahrzehnt trotz diverser Umbrüche und Neuanfänge einiges geht.
und nun die werbung:
09 Januar 2010
buch: Tobias Rapp / Lost and ...
labels:
lit.kultur
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