Alan Hollinghurst: Die Schönheitslinie
aus dem Englischen von Thomas Stegers
Heyne Taschenbuch / 9,95 Euro
Als provokativ und nicht unumstritten gilt das Buch des Booker-Prize-Trägers. Alan Hollinghurst geriet früher ins Kreuzfeuer der Kritik: Obszön und abstoßend sei was er abliefern würde. Doch spätestens seid der Auszeichnung 2004 ist die Zeit der unreflektierten Kritik vorbei.
Nick Guest war erfolglos, uninteressant und schwul. Im Laufe des Buches wird er immer begehrenswerter, populär und, nein, er wird nicht zum Hetero. Heraus aus der gewohnt schlichten Umgebung in den noblen Londoner Stadtteil Notting Hill. Er bezieht eine Dachkammer im Haus der etablierten Familie Fedden, verliebt sich in einen seiner Mitstudenten und erhält Einblick in die Kreise der Reichen und Schönen.
Der pathologische Blick, den Hollinghurst mit diesem Buch auf die Thatcher-Ära wirft, lässt das konservative England erschaudern. Der Stil ist ein Garant dafür, dass man das Buch nicht einfach zur Seite legt. Dazu kommt, dass niemand die Schönheit und die Liebe so geschickt in Worte verpackt wie dieser Autor.
08 September 2006
buch: Alan Hollinghurst / Schönheitslinie
labels:
lit.fiktional
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