31 Oktober 2008

buch: Oliver Polak / Ich darf das, ich bin Jude

cover polakOliver Polak / Ich darf das, ich bin Jude
186 Seiten / 1.Auflage September 2008
Kiepenheuer & Witsch / 8,95 Euro

Provokant, deftig und laut - die ersten 30 Jahre eines Juden in Papenburg.

Oliver Polak erzählt uns seine Geschichte, naja fast jedenfalls. Seine verkorkste Schullaufbahn, die Beschneidung seines kleinen "Schmock", der tägliche Kampf mit seiner herrlich-herrischen Mutter und seinem charmant-neurotischen Vater. Eigentlich klingt das nicht so aufregend, wäre der Schauplatz nicht das kleine Papenburg im Herzen von Niedersachsen und die Erzählweise so skuril, sowie extrem komisch.

Polak spielt mit Klischees, die Pointen sind bisweilen bitterböse und irgendwie finden manche Menschen dieses Buch bestimmt mehr als politisch unkorrekt. Schon zu Beginn bietet uns der Autor an, dass er für die Zeit der Lektüre den Holocaust vergisst und wir dafür die Existenz Michel Friedman verzeihen mögen - und so gehts munter weiter. Mir hat das Buch drei Tage bereitet, in denen ich morgens und abends die Bahnfahrt nicht ohne ein dickes Grinsen hinter mich bringen konnte.


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