21 Januar 2011

einwurf #30

foto prix pictet growthdas ist unser einwurf #30
heute: wachstumsschmerz.

In jungen Jahren, als wir vielleicht gerade mal so über die Tischkante gucken konnten, da hatten viele von uns diese ominösen Wachstumsschmerzen. Eine allgemein anerkannte Definition dieses Leidens gibt es nicht. Die Ursachen gelten als ungeklärt. Gemeinhin bekannt ist das Phänomen trotzdem und irgendwann ist es ja auch vorbei. Später sind es dann die Restless Legs, aber das ist jetzt ein anderes Thema. Wachstum kennt beim Menschen jedenfalls seine Grenzen - mindestens in der Vertikalen.

In der Horizontalen sagt sie, während sie Tomatenmark dem Plätzchenteig beimischt, geht es doch zweifellos immer weiter. Hier könne der Mensch seinen Größenwahn, der in der Vertikalen seine Grenzen gesetzt bekommt, im Städtebau ausleben. Es wird genickt und aufgeschrieben. Eine vorliegende Dokumentation mit dem Titel 'Empire St.Pauli - von Perlenketten und Platzverweisen' widmet sich, am Beispiel des überregional bekannten Viertels St.Pauli, diesem Thema. Übermäßiges Wachstum kann Schmerzen verursachen, kann dem Menschen und seiner Umwelt in hohem Maße schaden. Auf der Seite des kanalB kann die fünfundachtzig Minuten lange Dokumentation angeschaut werden. [*]

Sie sagen: 'Wir haben uns irgendwie die Sicht verbaut, // dort wo der Himmel war, da steht jetzt ein tiefgraues Haus.' Die Rede ist von Tua und Vasee, die mit ihrem formidablen Track 'Die Stadt' die gewisse Inspiration beigetragen haben, um beim Plätzchenbacken schnell noch den einwurf #30 zu verfassen. Vielleicht ist euch ihr audiovisuelles Werk auch Inspiration. Zu hoffen ist, dass verstanden wird, dass alles geht, so lange man das richtige Maß kennt und hält. Eine Faustregel - ebenso übertragbar auf freies Plätzchenbacken, wie auf Städtebau und den Umgang mit Mitmenschen, sowie Umwelt.



© growth - Prix Pictet 2010, to be published by teNeues in January 2011, www.teneues.com. © courtesy of The Prix Pictet Ltd.

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